Masterstudium Waldorfpädagogik in Österreich
Die von der Europäischen Union intendierten Vorhaben zur Umstrukturierung des Bildungssektors werden auch an den Ausbildungseinrichtungen für Waldorflehrer nicht spurlos vorübergehen. Auch wenn die Entscheidungssouveränität im Bildungsbereich den Einzelstaaten unterliegt, so ist die bildungspolitische Ausrichtung doch am gesamt-europäischen Prozess orientiert.
Hauptanliegen dieses Prozesses ist der uneingeschränkte und barrierefreie Arbeitsmarkt in einer Wissens- und Informationsgesellschaft der Zukunft. Um diesem Ziel näher zu kommen, sollen die verschiedenen Berufsausbildungen sowie die jeweils zu erwerbenden Abschlüsse in Studium und Ausbildung staatenübergreifend gleichwertig gestaltet werden. In der europäischen Bildungslandschaft sind davon zunächst die Universitäten und Hochschulen sowie Fort- und Weiterbildungseinrichtungen betroffen. Ein markantes Beispiel hierfür ist der überraschend schnell und inhaltlich zügig vorangeschrittene Bologna-Prozess, der eine nachhaltige Umstrukturierung vieler Studiengänge nach sich zieht bzw. schon nach sich gezogen hat.
Für die europäische Waldorfbewegung entstehen durch diese Entwicklung im Bereich der Lehrerausbildung neue Anforderungen. Zum einen: Da Waldorfpädagogik in ihren philosophischen, anthropologischen und pädagogischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Intentionen international angelegt und global ausgerichtet ist, muss gerade die Waldorfbewegung ein starkes Interesse an einer europäischen Formulierung ihrer grundlegenden Bedürfnisse, Erwartungen, Werte und Ziele haben.
Zum anderen: Sie muss selbst dafür sorgen, innerhalb der neuen europäischen Bildungs-landschaft präsent zu sein und wahrgenommen zu werden, also nicht nur den Anschluss zu halten, sondern mehr noch diesen Prozess auf ihre spezifische Weise für sich selbst aktiv voranzutreiben und mitzugestalten.
Für den Bereich der Lehrerausbildung bedeutet das, dass dieses Ziel nur durch eine staatenübergreifende Vernetzung der entsprechenden Waldorfeinrichtungen erreicht werden kann. Soll diese Vernetzung für den europäischen Prozess zukunftsorientiert wirksam werden, verlangt dies eine international akkreditierte Form, und das ist in diesem Falle die Anerkennung ihrer Ausbildung in Form international vergleichbarer Bildungsabschlüsse auf akademischem Niveau.
Neben dem Gedanken einer Akademisierung – also einer wissenschaftlichen Anerkennung der Waldorfpädagogik - war der Gedanke einer dialogischen und diskursorientierten Lehrerausbildung mit interdisziplinärem Anspruch seit jeher ein Anliegen des Zentrums für Kultur und Pädagogik in Wien.
Nach bereits langjähriger fruchtbarer Zusammenarbeit mit der Universität Zagreb und der zeitweiligen Verortung innerhalb der Universität Wien muss die Kooperation mit der Donau-Universität Krems als ein besonders wichtiger Schritt in diese Richtung betrachtet werden. In derem Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement bietet das Zentrum für Kultur und Pädagogik seit Herbst 2007 einen dreijährigen berufsbegleitenden Universitätslehrgang „Bildung im Dialog – Pädagogik mit Schwerpunkt Waldorf“ an.
Der Lehrgang ist dreigeteilt mit insgesamt 120 ECTS und bietet die Abschlüsse Certificate, Diploma und Master of Arts.
Der Lehrgang ist modular konzipiert. Durch die Modularisierung sind Anrechnungen von anderen Lehrgängen an anderen Universitäten erleichtert. Für bereits tätige WaldorflehrerInnen ist auch die pädagogische Praxis anrechenbar.
Das erste Studienjahr ist als ein Einführungsjahr angelegt, in dem neben Grundkenntnissen der Pädagogik(en) kulturanthropologische Fragestellungen im Vordergrund stehen. Entwicklungspsychologie sowie Methodik und Didaktik sind nicht nur auf das Schulkind, sondern auch auf das Vorschulkind ausgerichtet. Hospitationen an Schulen werden durchgeführt.
Dieser Studienabschnitt schließt mit einer Zertifikatsarbeit ab. Der Nachweis dieses Zertifikates bietet auch NichtakademikerInnen die Möglichkeit, die weiteren Abschlüsse (Diploma, Master) zu absolvieren.
Das zweite Ausbildungsjahr gilt philosophischen Fragestellungen, vor allem der Frage nach der Freiheit und deren Bedeutung für die Pädagogik. Im Zentrum der anthropologischen Betrachtung steht die Dreigliederung des Menschen und die entwicklungspsychologischen sowie methodisch-didaktischen Fragestellungen beziehen sich auf das Schulkind und den jugendlichen Menschen. Die Hospitationen werden durch Praktika ergänzt. Eine Diplom-
arbeit schließt das Jahr ab.
Das dritte Studienjahr ist vorwiegend der Fachdidaktik und den verschiedenen Formen der Unterrichtsgestaltung gewidmet; damit einher geht die Forderung nach einer verstärkten Praxis- und Selbstreflexion. Schließlich wird die soziale Gestalt der Waldorfschule und ihre gesellschaftsrelevante Dimension bedacht und diskutiert. Am Ende der Ausbildung ist eine Masterthesis vorgesehen.
Ein bedeutender Anteil der Ausbildung kommt der künstlerischen Arbeit durch Übungen in Zeichnen, Malen, Singen, Musizieren, in der Bewegungskunst und Theaterarbeit zu.
Die Seminare, künstlerischen Übungen, Kolloquien, Workshops und Projekte finden in Wochenendseminaren und Intensivkursen statt.
Hauptanliegen dieses Prozesses ist der uneingeschränkte und barrierefreie Arbeitsmarkt in einer Wissens- und Informationsgesellschaft der Zukunft. Um diesem Ziel näher zu kommen, sollen die verschiedenen Berufsausbildungen sowie die jeweils zu erwerbenden Abschlüsse in Studium und Ausbildung staatenübergreifend gleichwertig gestaltet werden. In der europäischen Bildungslandschaft sind davon zunächst die Universitäten und Hochschulen sowie Fort- und Weiterbildungseinrichtungen betroffen. Ein markantes Beispiel hierfür ist der überraschend schnell und inhaltlich zügig vorangeschrittene Bologna-Prozess, der eine nachhaltige Umstrukturierung vieler Studiengänge nach sich zieht bzw. schon nach sich gezogen hat.
Für die europäische Waldorfbewegung entstehen durch diese Entwicklung im Bereich der Lehrerausbildung neue Anforderungen. Zum einen: Da Waldorfpädagogik in ihren philosophischen, anthropologischen und pädagogischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Intentionen international angelegt und global ausgerichtet ist, muss gerade die Waldorfbewegung ein starkes Interesse an einer europäischen Formulierung ihrer grundlegenden Bedürfnisse, Erwartungen, Werte und Ziele haben.
Zum anderen: Sie muss selbst dafür sorgen, innerhalb der neuen europäischen Bildungs-landschaft präsent zu sein und wahrgenommen zu werden, also nicht nur den Anschluss zu halten, sondern mehr noch diesen Prozess auf ihre spezifische Weise für sich selbst aktiv voranzutreiben und mitzugestalten.
Für den Bereich der Lehrerausbildung bedeutet das, dass dieses Ziel nur durch eine staatenübergreifende Vernetzung der entsprechenden Waldorfeinrichtungen erreicht werden kann. Soll diese Vernetzung für den europäischen Prozess zukunftsorientiert wirksam werden, verlangt dies eine international akkreditierte Form, und das ist in diesem Falle die Anerkennung ihrer Ausbildung in Form international vergleichbarer Bildungsabschlüsse auf akademischem Niveau.
Neben dem Gedanken einer Akademisierung – also einer wissenschaftlichen Anerkennung der Waldorfpädagogik - war der Gedanke einer dialogischen und diskursorientierten Lehrerausbildung mit interdisziplinärem Anspruch seit jeher ein Anliegen des Zentrums für Kultur und Pädagogik in Wien.
Nach bereits langjähriger fruchtbarer Zusammenarbeit mit der Universität Zagreb und der zeitweiligen Verortung innerhalb der Universität Wien muss die Kooperation mit der Donau-Universität Krems als ein besonders wichtiger Schritt in diese Richtung betrachtet werden. In derem Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement bietet das Zentrum für Kultur und Pädagogik seit Herbst 2007 einen dreijährigen berufsbegleitenden Universitätslehrgang „Bildung im Dialog – Pädagogik mit Schwerpunkt Waldorf“ an.
Der Lehrgang ist dreigeteilt mit insgesamt 120 ECTS und bietet die Abschlüsse Certificate, Diploma und Master of Arts.
Der Lehrgang ist modular konzipiert. Durch die Modularisierung sind Anrechnungen von anderen Lehrgängen an anderen Universitäten erleichtert. Für bereits tätige WaldorflehrerInnen ist auch die pädagogische Praxis anrechenbar.
Das erste Studienjahr ist als ein Einführungsjahr angelegt, in dem neben Grundkenntnissen der Pädagogik(en) kulturanthropologische Fragestellungen im Vordergrund stehen. Entwicklungspsychologie sowie Methodik und Didaktik sind nicht nur auf das Schulkind, sondern auch auf das Vorschulkind ausgerichtet. Hospitationen an Schulen werden durchgeführt.
Dieser Studienabschnitt schließt mit einer Zertifikatsarbeit ab. Der Nachweis dieses Zertifikates bietet auch NichtakademikerInnen die Möglichkeit, die weiteren Abschlüsse (Diploma, Master) zu absolvieren.
Das zweite Ausbildungsjahr gilt philosophischen Fragestellungen, vor allem der Frage nach der Freiheit und deren Bedeutung für die Pädagogik. Im Zentrum der anthropologischen Betrachtung steht die Dreigliederung des Menschen und die entwicklungspsychologischen sowie methodisch-didaktischen Fragestellungen beziehen sich auf das Schulkind und den jugendlichen Menschen. Die Hospitationen werden durch Praktika ergänzt. Eine Diplom-
arbeit schließt das Jahr ab.
Das dritte Studienjahr ist vorwiegend der Fachdidaktik und den verschiedenen Formen der Unterrichtsgestaltung gewidmet; damit einher geht die Forderung nach einer verstärkten Praxis- und Selbstreflexion. Schließlich wird die soziale Gestalt der Waldorfschule und ihre gesellschaftsrelevante Dimension bedacht und diskutiert. Am Ende der Ausbildung ist eine Masterthesis vorgesehen.
Ein bedeutender Anteil der Ausbildung kommt der künstlerischen Arbeit durch Übungen in Zeichnen, Malen, Singen, Musizieren, in der Bewegungskunst und Theaterarbeit zu.
Die Seminare, künstlerischen Übungen, Kolloquien, Workshops und Projekte finden in Wochenendseminaren und Intensivkursen statt.
Carlo Willmann
Seminar zusammen mit kroatischen StudentInnen in Daruvar (HR)